Zeit vor der OP

In der Zeit vor der Operation befindet man sich schon mitten in den laufenden Untersuchungen und Behandlungen (Chemotherapien & Bestrahlungen). Ich hatte versucht, mir meine Kräfte gut einzuteilen und mich in den Pausen zwischen den Chemotherapien sportlich betätigt, soweit es mein Allgemeinzustand zugelassen hatte. Gerade in dieser Zeit, wenn man nicht gerade übergewichtig ist, sollte man sich möglichst viele Reserven „anfuttern“, da man in den Monaten nach der Operation (nach Aussage meines Onkologen) in der Regel um die 25 % des Körpergewichtes verliert. Eine Onkologin riet mir einmal „Essen Sie derzeit möglichst ungesund!“ – womit sie meinte, dass ich alles essen solle, was zu einer Erhöhung des Körpergewichtes führt.Organisatorisch ist es notwendig alle Vorbereitungen zu treffen, welche man für sein vorzeitiges Ableben treffen würde. Hierzu gehören z.B. das Verfassen einer Patientenverfügung UND Vorsorgevollmacht sowie das Erstellen eines Testamentes. Ich konnte mich entspannter auf den OP Tisch legen, nachdem ich alles geregelt hatte.Kurz vor dem Operationstermin rate ich, ein ausführliches Gespräch mit dem/den Chirurgen zu führen, um Vertrauen zu gewinnen und alle noch ausstehenden Fragen erklärt zu bekommen. Ich hatte sogar zwei dieser Gespräche. Eines mit dem Chefarzt und eines mit dem Oberarzt meines Krankenhauses. Da ein Chefarzt auch viel mit Verwaltungs- und Öffentlichkeitsarbeit seines Krankenhauses belastet ist, entschied ich mich für den Oberarzt, da dieser nach meiner Ansicht über mehr Operationsroutine verfügt. Dass ich jetzt hier sitze und schreibe zeigt, dass ich eine gute Entscheidung getroffen hatte.

29. September 2010